Märchen im Roten Pavillon

18. November 2016 | n.hasch@backauf.de

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Pavillon 17.5.2015 (Klein)Sonntag, 25.9.2016,  Märchen im Roten Pavillon

Mit Andrea Merten und Barbara Tewes waren diesmal zwei Geschichtenspinnerinnen in den Roten Pavillon gekommen.

Entsprechend wurde der Pavillon mit einem Roten Vorhang und allerlei img_4309-ausschnittfabelhaften Dekorationen ausgeschmückt, um ergänzend zum herannahenden Herbst ein wenig Schummer- und Märchenatmosphäre im Roten Pavillon zu schaffen.

Märchenhaft auch die farbigen Gewänder, mit denen Andrea Merten und Barbara Tewes das Publikum bereits vor ihrem Auftritt neugierig auf die kommende Stunde machten.

img_4310-grossEs begann Barbara Tewes mit ein Märchen der Bantu-Nation aus Südafrika: Nach einer langen Dürre machen die Tiere des Dschungels sich auf Nahrungssuche. Auf ihrer Wanderungen erreichen sie einen Baum voll köstlicher Früchte, die für sie aber unerreichbar sind. Nur der Löwe, der Herrscher der Tiere, der im Dschungel geblieben ist, kennt den Namen dieses Baumes.

Denn den muss unbedingt aussprechen, wer die Früchte ernten will. Die Tiere senden nacheinander Gazelle und Elefant zum Löwen, der ihnen den Namen des Baumes auch nennt, welcher ihnen aber unterwegs, bedingt durch ihre Arroganz und Selbst-überschätzung, wieder abhandenkommt.

Erst die kleine unscheinbare Schildkröte, der es niemand zutraut, löst die Aufgabe mit Pfiffigkeit, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen und rettet damit die Tiere.

Wie die Tiere letztendlich doch satt und zufrieden wurden schilderte Barbara Tewes sehr farbig und bildprächtig und ließ dabei viele Tiere vor dem geistigen Auge der Zuhörer erscheinen.

Der Name des Baumes darf hier natürlich nicht verraten werden. Ich habe ihn überdies auf dem Rückweg vom Roten Pavillon trotz größter Anstrengung wieder vergessen…

Es folgte von Andrea Merten das japanische Märchen „Die Wolfswimpern“:img_4325-gross

Die junge Akiko, wird auf Betreiben ihrer neidischen und verleumderischen Stiefmutter von ihrem Vater, einem reichen Schmied, von zu Hause vertrieben.
Die Märchenerzählerin ließ die Zuhörer Akiko auf ihrer langen Odyssee begleiten. Nach vielen verschlossenen Türen und Enttäuschungen, denen Akiko auf ihrem Weg ausgesetzt wurde, Hunger, Kälte und Einsamkeit, suchte sie schließlich im Wald ihr Ende.

Doch sie wurde nicht von den Wölfen gefressen, sondern bekam Wolfswimpern geschenkt, mit denen sie vertrauenswürdige Menschen, nämlich die, die sich nicht in Tiere verwandelten, erkennen könnte. Bei einem armen Köhler findet sie letztendlich Unterschlupf und erkennt, über welche Schätze er verfügt.

Sie eröffnen ein Gasthaus, in dem schließlich auch der inzwischen verwitwete und völlig verarmte Vater Aufnahme findet. – Ein Märchen über innere Heimat-losigkeit und wie man doch noch sein Glück findet.

Die beiden Geschichtenspinnerinnen hatten neben ihren Geschichten auch eine kleine Schatztruhe mitgebracht, in der die Besucher nicht nur einen persönlichen Schatz entdecken konnten, sondern auch ein märchenhaftes Erinnerungsstück nehmen durften. Klar, dass auch der Märchenhut der Erzählerinnen auf märchenhafte Weise gefüllt wurde.

Wie so oft gab es noch eine erzählte Zugabe, großen Applaus und die Frage, wann es denn wieder Märchen im Roten Pavillon geben wird.

Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne                      diesmal märchenhaft !

Holger Niemann