Die Liedermacherkiste

20. Oktober 2017 | n.hasch@backauf.de

schriftzug_pavillonPavillon 17.5.2015 (Klein)Sonntag, 15.10.2017, Die Liedermacherkiste

Michael „Humpel“ Friedrich im Roten Pavillon

Diesmal war Michael Friedrich nicht mit seinen musikalischen Partnern von Two of Us Plus in den Roten Pavillon gekommen, denn diesmal hatte er sein Soloprogramm angekündigt. Liederkiste 1a (Klein)
Wobei Solo auch nur bedingt richtig ist, den er hatte ja auch noch Tante Else, Dolores, Princess und Bamby mitgebracht, denn so lauten die Namen und Temperamente seiner vier Gitarren. Und natürlich hatte er jede Menge Material aus seiner Liedermacherkiste mitgebracht – hier war der Name auch gleichzeitig das Programm.

Am Beginn standen zunächst die Ansagen, welche Stücke diesmal nicht gespielt würden (Über den Wolken….., „Oh, wie schade !“). Stattdessen stand am Beginn Geh nicht fort von mir, dessen Text aus der Feder von Klaus Hoffmann und dessen Melodie von Jacques Brel stammt (Ne me quitte pas). Weiter ging es mit Hannes Waders Begegnung.
IMG_7595 (Groß)Zwischendurch erläuterte Michael Friedrich, dass ihm ein Beinbruch in der Schulzeit damals den Spitznamen „Humpel“ beschert hat. Und dass er aufgrund seiner beruflichen Stationen auch immer wieder auf einige andere Liedermacher getroffen sei. So entlockte er seinerzeit Reinhard Mey die etwas verblüffte Aussage „was, das kennen Sie noch ??“ zu dessen Ballade Der Schuttabladeplatz der Zeit, die es natürlich im Anschluss auch zu hören gab.

Nicht immer gehen musikalisches Wohlbefinden mit angenehmer IMG_7603 (Mittel)Ausstrahlung einher, was Michael Friedrich untern anderem mit seinem Mundgeruch-Blues eindrucksvoll vor Augen, bzw. besser Ohren führte.
IMG_7605 (Mittel)Es blieb beim Blues auf das Bier, was natürlich zum Mitwippen einlud.
Es gab aber auch weitere Kleinkunstperlen, wie Franz-Josef Degenhards Rumpelstilzchen und natürlich auch immer wieder Vertonungen norddeutscher Dichter, wie etwa Klaus Groths Min Jehann, in der Bearbeitung von Michael Friederich und andere Groth-Werke in neuer musikalischer Umsetzung

Besonders angetan ist Michael Friedrich von Ulrich Roskis Texten, da dort bis ins Reimmaß alles perfekt sei, demonstriert an Seemannslos.
Die geplante Stunde verging natürlich wie im Fluge und unversehens war man bereits im Zugaben-Block, wobei Das Lied von dem Morgen nach der totalen Vernichtung dann einen nachdenklichen Abschluss seines diesjährigen Auftritts bildete.

Zu recht großer Applaus für einen so engagiert, wie unterhaltsamen Auftritt.

Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne für alle Solos geeignet !