Die Liedermacherkiste

30. August 2018 | Holger Niemann

Sonntag, 26.8.2018 Die Liedermacherkiste

Michael „Humpel“ Friedrich im Roten Pavillon
Wie schon im letzten Jahr gab es wieder ein Soloprogramm von Michael Friedrich und seiner Liederkiste im Roten Pavillon.
Auch diesmal ist er ganz tief in
seine Liedermachersammlung eingetaucht und hat gestöbert, gesucht und gewählt.
Im vergangenen Jahr gab es bereits zu Beginn Ansagen, welche Stücke denn alle nicht gespielt würden. Diese Stücke waren nicht vergessen und wurden am vergangenen Sonntag alle eingepackt, da wollte Humpel Friedrich uns nichts schuldig bleiben.
Am Beginn stand diesmal Hannes WadersHeute hier, morgen dort“. Weiter ging es mit Reinhard Mey („Über den Wolken“), den Michael aufgrund seiner beruflichen Stationen auch einmal selbst getroffen hatte. Dabei entlockte er ihm die verblüffte Aussage „was, das kennen Sie noch ??“ zu dessen Ballade „Der Schuttabladeplatz der Zeit“, die es natürlich im Anschluss auch zu hören gab.

Das diesjährige Programm umfasst einige Jahrhunderte, so zum Beispiel „Sooft im meine Tobackspfeife – Erbauliche Gedanken eines Tobackrauchers“ von Johann Sebastian Bach aus dessen zweiten Notenbuch für Anna Magdalena Bach (begonnen 1725), welches bei Michael Friedrich aber doch mehr nach Hannes Wader, als nach Bach klang.

Etwas jünger dann schon Carl Michael Bellmans „So troll´n wir uns“, welches wohl Ende des 18. Jahrhunderts in die Charts kam… Aus der Neuzeit stammten wiederum „Erzähl mir die Geschichte“ und „Langsam“, welche beide den Wise Guys zuzuordnen sind.
Nicht immer gehen musikalisches Wohlbefinden mit angenehmer Ausstrahlung einher, was Michael Friedrich untern anderem mit seinem „Mundgeruch-Blues“ eindrucksvoll vor Augen, bzw. besser Ohren führte. Aus seiner Feder stammte auch „In dieser Straße“, welches die Probleme der zuletzt Zugezogenen mit den lieben Nachbarn sehr bildlich vor Augen führte.
Ein Klassiker, der nicht fehlen durfte ist natürlich „Geh nicht fort von mir“, dessen Text aus der Feder von Klaus Hoffmann und dessen Melodie von Jacques Brel stammt („Ne me quitte pas“). So verging die geplante Stunde wie im Fluge und unversehens war Michael „Humpel“ Friedrich mit „Deinetwegen“ bei Udo Jürgens und dem letzten Stück angelangt.

Zu Recht großer Applaus für einen großen Liedermacherbogen und einem in jeder Hinsicht unterhaltsamen Auftritt.

Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne immer wieder für ein Solo gut !