
Sonntag, 28.1.2018, Bunny & the Celtic Oaks
Irish Folk im Roten Pavillon !
Wenn der Januar sich, wie jedes Jahr, als Stimmungs-Killer erweist, wenn es weder so richtig Winter, noch Frühling, sondern irgendwie immer grau ist – dann ist es gut, sich an kleinen Highlights zu erfreuen.
So erging es den vielen Besuchern, die am Sonntag in den Roten Pavillon strömten. Elmshorns kleinste Bühne machte ihrem Namen alle Ehre, denn schon 15 Minuten vor Beginn waren nicht nur alle Plätze belegt, sondern auch alle anderen Möglichkeiten, zu stehen oder auf Tischen zu sitzen. Wer zuerst kam konnte sich noch den besten Platz suchen. Kleine Bühne, aber großes Publikum.
„Es kommt nicht oft vor, dass wir Besucher abweisen müssen, aber diesmal waren alle Möglichkeiten zu sitzen oder stehen komplett ausgeschöpft. Nicht umsonst gilt: Rechtzeitiges Kommen sichert beste Plätze – gerade im Roten Pavillon“, so Holger Niemann, Organisator der Kulturreihe bereits vor Beginn des Konzerts.
Zu Recht. Denn Wiederholungstäter Bunny Morony hatte beim erneuten Pavillon-Auftritt seine kongenialen musikalischen Partner Schubi (Torsten Schubert) am V-Accordion und Kegel (Jan Kegel) am Bass mitgebracht. Zusammen sind sie Bunny & the Celtic Oaks.
Mitgebracht hatten sie einen bunten Strauß bekannter und weniger bekannter irischer Folksongs gemischt mit einigen von Bunnys eigenen Stücken. Neben den „Hills Of Connemara“ oder der „Ballad Of Belly O’Connor“ waren auch neue Klassiker, wie „Caledonia“ von Dougie MacLean oder „Let her go“ von Passenger zu hören. Immer verpackt in den eigenen Sound der keltischen Eichen. Musik, die ins Ohr und in die Beine ging.

Auch das Publikum durfte mitmachen. Bei „As I Roved out“ galt es in den Refrain einzusteigen, was aber angesichts des gälisch-englischen Textes (With me … tooryay, fol de diddle day. Dire fol de diddle dairie oh) ein wenig Zungenbrecher-Charakter hatte. Trotzdem ließ sich der harte Pavillon-Kern davon nicht schrecken, es wurde dennoch munter mitgesungen oder –gesummt.
Wesentlich textfester erwiesen sich die Zuhörer dann bei

Ralph McTell´s „Streets Of London“. Hier gab es sogar Mitsänger- und Mitsängerinnen, die auch bei der 3. und 4. Strophe nicht aussteigen mussten – sehr zur positiven Überraschung der drei Musiker.
Wie so oft war die musikalische Nachmittagsstunde um Nu um und die Celtic Oaks nach Bunny Moronys „Maybe Another Day“ bereits bei Ihrer Zugabe angelangt.
Mit großem Applaus wurden die drei Musiker verabschiedet und noch zum persönlichen Plausch gebeten, bevor es im irischen Januar-Regen nach Hause ging.

Der Rote Pavillon -was gibt es Besseres an einem verregneten Sonntag-Nachmittag ?
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne klingt bei jedem Wetter gut !
Holger Niemann
Liebe Freunde des Roten Pavillons,
wenn Künstler sich mausern…
Nach ihrem Auftritt im Roten Pavillon begann ihr Crowd-Funding-Projekt für ihre erste CD. Nun ist sie erschienen: Hallo Leben heißt die erste CD von
, die wir Ihnen gern ans Herz legen.
Hier gibt es eine Kostprobe des Titelsongs:
Hallo Leben – Fräulein Frey
Und hier kann man sie direkt erwerben. Kleiner Geschenktipp für Weihnachten und 2018:
Fräulein Frey Debütalbum „Hallo Leben“ €12.00
Holger Niemann, Dezember 2017

Sonntag, 15.10.2017, Die Liedermacherkiste
Michael „Humpel“ Friedrich im Roten Pavillon
Diesmal war Michael Friedrich nicht mit seinen musikalischen Partnern von Two of Us Plus in den Roten Pavillon gekommen, denn diesmal hatte er sein Soloprogramm angekündigt. 
Wobei Solo auch nur bedingt richtig ist, den er hatte ja auch noch Tante Else, Dolores, Princess und Bamby mitgebracht, denn so lauten die Namen und Temperamente seiner vier Gitarren. Und natürlich hatte er jede Menge Material aus seiner Liedermacherkiste mitgebracht – hier war der Name auch gleichzeitig das Programm.
Am Beginn standen zunächst die Ansagen, welche Stücke diesmal nicht gespielt würden (Über den Wolken….., „Oh, wie schade !“). Stattdessen stand am Beginn Geh nicht fort von mir, dessen Text aus der Feder von Klaus Hoffmann und dessen Melodie von Jacques Brel stammt (Ne me quitte pas). Weiter ging es mit Hannes Waders Begegnung.
Zwischendurch erläuterte Michael Friedrich, dass ihm ein Beinbruch in der Schulzeit damals den Spitznamen „Humpel“ beschert hat. Und dass er aufgrund seiner beruflichen Stationen auch immer wieder auf einige andere Liedermacher getroffen sei. So entlockte er seinerzeit Reinhard Mey die etwas verblüffte Aussage „was, das kennen Sie noch ??“ zu dessen Ballade Der Schuttabladeplatz der Zeit, die es natürlich im Anschluss auch zu hören gab.
Nicht immer gehen musikalisches Wohlbefinden mit angenehmer
Ausstrahlung einher, was Michael Friedrich untern anderem mit seinem Mundgeruch-Blues eindrucksvoll vor Augen, bzw. besser Ohren führte.
Es blieb beim Blues auf das Bier, was natürlich zum Mitwippen einlud.
Es gab aber auch weitere Kleinkunstperlen, wie Franz-Josef Degenhards Rumpelstilzchen und natürlich auch immer wieder Vertonungen norddeutscher Dichter, wie etwa Klaus Groths Min Jehann, in der Bearbeitung von Michael Friederich und andere Groth-Werke in neuer musikalischer Umsetzung
Besonders angetan ist Michael Friedrich von Ulrich Roskis Texten, da dort bis ins Reimmaß alles perfekt sei, demonstriert an Seemannslos.
Die geplante Stunde verging natürlich wie im Fluge und unversehens war man bereits im Zugaben-Block, wobei Das Lied von dem Morgen nach der totalen Vernichtung dann einen nachdenklichen Abschluss seines diesjährigen Auftritts bildete.
Zu recht großer Applaus für einen so engagiert, wie unterhaltsamen Auftritt.
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne für alle Solos geeignet !
Mit Nordic Sunset kamen die Musiker Gela Kühl und Dedl Klemmt, und damit „alte Bekannte“ den Roten Pavillon – sie hatte im letzten Jahr schon Beifallsstürme hervorgerufen.
Wie immer hatten sie eine umfangreiche Instrumentensammlung im Gepäck. Gitarrist Dedl hatte seine zwei akustischen Gitarren dabei und Gela hatte außer ihren Klarinetten noch Saxophon, Melodika, mehrere Blockflöten, Akkordeon, Djembe und wieder die „Piccolo-Posaune“ mitgebracht. Klar, dass der Aufbau inkl. Soundanlage dann schon mal etwas dauerte.
Aber es hatte sich erneut gelohnt. Super-Klang und ein tolles Programm, das die beiden Vollblut-Musiker präsentierten.
Neben echten norddeutschen Gassenhauern wie „Dat du mien Leevsten büst“ waren auch Klassiker wie der „King oft he road“ vertreten bis hin zum Popklassiker „Seasons in the sun“ – diesmal allerdings in der humorvollen deutschen Text-Version von Bernd Stelter.
Nachdem beim letzten Mal eigentlich mehr Programm als Zeit war, hatten Dedl und Gela diesmal das Konzert von vornherein auf eineinhalb Stunden ausgedehnt und mit einer Pause geteilt. So konnten vor allem unsere beiden Künstler noch einmal durchschnaufen, bevor es mit Elan in das musikalische Finale ging.
Hier war Dedl bei der „Bright Eyes“ von Art Garfunkel ganz in seinem Element.
Gela hingegen riss besonders das weibliche Publikum mit ihrem Titel „Lieber Orangenhaut (als gar kein Profil)“ aus der Feder von Ina Müller mit („Ich möchte nie wieder 18 sein,
so niedlich, dumm und klein“… antiseptisch und steril. Lieber Orangenhaut als gar kein Profil.“).
Da Dedl einige Jahre in Schweden gelebt hat, waren auch wieder skandinavische Songs vertreten, die er im Roten Pavillon zum Besten gab, so u.a. „Vind över vindens ängar“ (Wind über den Weiden des Windes). Aber es gab auch weitere Sprachenvielfalt zu hören. Neben Hoch- und Plattdeutsch vor allem noch Englisch und auch ein samisches Lied über Mutter Erde, vorgetragen von Gela („Gula Gula“ von Mari Boine), natürlich im Original.
Zu Recht wurde Nordic Sunset nicht nur mit großem Applaus, sondern auch dem Wunsch des Publikums, recht bald wiederzukommen, im Roten Pavillon verabschiedet.
Kultur im Roten Pavillon, diesmal mit großer, großer Vielfalt und viel Gefühl !
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne hier hört man gerne rein !


