Sonntag, 8.9.2019  Gute Laune. Handgemacht.

Brunettis erneut im Roten Pavillon

Nach dem Erfolg des letzten Jahres waren die Brunettis 2019 erneut im Roten Pavillon. Brunettis, das ist das musikalische alter-Ego von Inge und Werner Karch. Als Brunettis verwirklichen sie ihre musikalischen Träume – und bereiten uns als Zuhörern große Freude.
Aktuelle Hits von gestern und heute, so lautet die musikalische Devise der beiden Künstler, die den Roten Pavillon bei bestem Sommerwetter besuchten. Und es war tatsächlich ein bunter Mix, den Inge und Werner im Gepäck hatten. Neben Coversongs, wie „Always on my mind“, den meisten von Elvis Presley bekannt und „Message in a bottle“ auch echte Klassiker, wie „When You say nothing“ von Ronan Keating und „Still got the blues“ des legendären Gary Moore.

Gutes Equipment und ausgefeilte Arrangements, Werner Karch an der Gitarre und Inge Karch an den Perkussions, setzten die bekannten Originale in ein eigenes Licht.

Daneben gab es aber auch selbstgeschriebene Songs, die aus eigener beruflicher Erfahrung stammen, so beispielsweise im Song „Armer Reichtum, reiche Armut“, in dem, er fragt, ob wirklicher Reichtum nicht eher auf Liebe und Freude, als auf finanzieller Potenz beruht.
Oder im Song „Egon Istmus“, in dem, er die Selbstbezogenheit mancher Mitbewohner mit schmunzelndem Blick würdigt.

Alle Songs wurden immer entspannt-fröhlich von Werner Karch anmoderiert, der gleich zu Beginn des Nachmittags beschlossen hatte, das Publikum zu Euchzen (statt zu siezen).
Wenn man so lange gemeinsam musikalisch unterwegs ist, stellt sich ganz irgendwann natürlich auch die Frage nach einem Liebeslied. So hatte Werner mit dem Song „Nichts von alledem“ von Wolfgang Petry auch diesmal eine persönliche Liebeserklärung an Inge dabei.

Aber, so stellte er für die Männer im Publikum freundlicherweise klar, im Alltag geht es durchaus auch mal eine Nummer kleiner, wenn man nun mal kein eigenes Liebeslied zu Papier bringt. Hauptsache, man gibt dem Partner immer wieder das Gefühl, geliebt zu sein, in welcher Form auch immer man es dann ausdrückt.

In der Zugabe mit dem Leonard-Cohen-Klassiker „Hallelujah“ wurde der Rote Pavillon erneut wieder zum Mitschwingen und Mitsingen gebracht wurde.Ein tolles Konzert sympathischer Künstler, die wie angekündigt, den Pavillon in Gute Laune versetzt haben.

Holger Niemann

Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne – erneut mit tollen Songs !

Sonntag, 4.8.2019 Andrew Gordon

Traditional Scottish Folk im Roten Pavillon

Der Rote Pavillon hat sich über die Jahre entwickelt. Begonnen haben wir mit Künstlern aus der Region. Bald darauf schon gab es Mitwirkende aus dem ganzen Bundesgebiet. Spätestens seit Attila Vurals Auftritt können wir aber auch auf internationale Künstler zählen.
Im Juni macht der schottische Singer-Songwriter Simon Kempston seine Elmshorn-Premiere im Roten Pavillon, um den Staffelstab im August gleich an Andrew Gordon weiter zu geben.
Andrew Gordon stammt ebenfalls von der schottischen Westküste und macht sich jeden Sommer auf Europa-Tournee. In diesem Jahr war er unter anderem beim Heiderock-Festival dabei und hatte auf dem Weg zum Flieger noch die Zeit auf ein „Cappucino-Konzert“ im Roten Pavillon vorbeizuschauen.

Egal, ob Heiderock-Festival vor mehreren Tausend Zuhören, oder im Roten Pavillon vor 30,
Andrew Gordon gibt immer alles und überträgt diese Leidenschaft auch auf die Zuhörer. Zum Start ging es mit 2 traditionellen Folksongs los „Gallus Bloke“ und „Bonnie ship the diamond“ jeweils begleitet mit seiner Gitarre.
Daneben spielt er aber auch die Bodhrán, die irische Rahmentrommel, die er beim Song „Arkinholm“ eindrucksvoll zum Klingen brachte.

Viel Spaß hatten die Zuhörer bei „Seven drunken nights“ einem Song über einen jungen Mann, der erkennbar Probleme hat, einem guten Drink aus dem Wege zu gehen, obwohl er´s immer wieder tapfer versucht.
Lediglich mit der Whistle, der nordischen Variante der Blockflöte gab es noch ein vergleichsweise leises Liebeslied über einen jungen Mann, der mitansehen muss, wie seine Liebste mit dem Schiff, dass sie zurückbringen soll, in Sichtweite des Hafens sinkt. Seufzen im Publikum, das geht zu Herzen.

Zeit uns aufzulockern mit dem Song „Mary Mac“, in dem die Mutter ihren Sohn auffordert, doch endlich die hübsche Mary Mac zu heiraten. Nun muss auch das Pavillon-Publikum ran. Andrews Refrain „Mary Mac’s mother makin Mary Mac merry me“ war mit der Zeile „My mother’s makin me merry Mary Mac“ zu beant-worten. Ein echter Zungenbrecher. Erst recht, wenn es mit jeder Strophe das Tempo verdoppelt wird.
Andrew kann´s so schnell, die mitsingenden Zuhörer treibt´s aus der Kurve.

Eines der schönsten Lieder „Storm“ stammt direkt als Andrew Gordons eigener Feder und zeigt, dass er nicht er auch die leisen Töne beherrscht und die Gitarre im Fingerpicking einfühlsam mitsingen lässt. Gänsehaut im Publikum – zumindest bei mir. Zum Ausklang noch einmal typisch schottisch den „Wild rover“, der gekonnt mitgeklatscht werden muss, was dem Pavillon-Publikum aber locker gelingt.

Ein tolles Konzert mit einem supernetten Künstler. Schade, dass 60 Minuten so kurz sind !
Holger Niemann

Der Rote Pavillon    –    Elmshorns kleinste Bühne     –     erneut mit tollen Songs !

Sonntag, 30.6.2019 Simon Kempston – a Scottish Journey

Simon Kempston gilt als der derzeit beste Liedermacher Schottlands. Aufgewachsen in Dundee wohnt er mittlerweile in Edinburgh. Auf seiner Europatournee hat er auch den Roten Pavillon in Elmshorn angepeilt und kam daher als Zusatztermin zum Abschluss des Halbjahresprogramms.
Da dies einer von mehreren Terminen in Deutschland ist, konnte er die Begrüßung im Roten Pavillon bereits in schottisch gefärbtem Deutsch vornehmen, ließ danach dann aber auch seine Lieder sprechen. Als Liedermacher hat jeder Song auch eine eigene Geschichte, die darin verarbeitet wird.

Der Nachmittag begann mit „Run With You Darling“, welches von der neuesten CD „Broken Before“ stammt. Auch den Titelsong „Broken Before“ gab es noch im weiteren Verlauf des Konzerts zu hören. Die Story dazu handelt von einem Konzertbesuch Simons bei einem befreundeten Musiker. Im Backstagebereich traf er einen Freund des Musikers, der sich als Boxer vorstellte. Nun gibt es nicht so viele schottische Boxer, daher war Simon verwundert von diesem Boxer noch nie gehört zu haben. Der entgegnete, das wäre nicht schlimm, denn er hätte im Gegenzug ja auch noch nie vom Liedermacher Simon Kempston gehört. Sein Musikerfreund konnte zumindest aufklären, dass der Boxer von 84 Kämpfen bislang nur 2 gewonnen hat. Er hat dabei jedoch verschiedenste Brüche der Nase, der Hände, der Finger oder Rippen davongetragen, tritt aber unverdrossen weiter an, in einigen Kämpfen also bereits „broken before“.

Neben diesen Storys gab Simon aber auch immer wieder seine schottische Sicht auf die Welt zum Besten. So war er vom deutschen Sommer mit Temperarturen um die 30 Grad am Roten Pavillon mehr als beeindruckt. Für Schotten ist alles deutlich über 20 Grad bereits „too much“. Dazu muss man wissen, dass es in Schottland viel sehr oft regnet. Nach Ansicht Simon Kempstons allerdings nur 2mal im Jahr, aber dann gleich für 7 Monate und danach dann für 5 Monate.

Simon Kempston ist nicht nur als Liedermacher, sondern auch als begnadeter Gitarrist für seinen „Finger-Picking-Style“ bekannt und hatte folglich auch einige Instrumental-Stücke dabei, die ein wenig zum Träumen einluden. Da der Rote Pavillon auch vollbesetzt noch über eine gute Akustik verfügt, hatte Simon seine Technik gleich im Auto gelassen und nur auf Stimmkraft und seine beiden Gitarren gesetzt. Eine gute Wahl, um unverfälschten Klang zu zeigen.

Ein besonderes Konzert, denn unser Programm ist nicht oft so international. Folgerichtig war der Rote Pavillon diesmal bis zum buchstäblich letzten Platz besetzt. Konzentriert und teilweise mucksmäuschenstill während der Darbietungen, aber umso frenetischer im Applaus, war es Simon möglich, seine musikalischen Botschaften anzubringen.

Klar, dass dann auch eine Zugabe erklatscht wurde, in der mit „Caledonia“ das einzige Stück des Nachmittags erklang, welches nicht von Simon Kempston selbst stammte. Die CD´s, fanden denn auch guten Absatz. Simons Angebot: Eine für 15,- €, 2 für 25,- €, ab 3 CD´s „mach mir ein Angebot“ wurde durchaus angenommen, wobei er auch eine junge Zuhörerin, die nur eine Handvoll Kleingeld dabei hatte, sehr glücklich aus dem Pavillon tanzen ließ.

Ein toller Nachmittag, ein tolles Konzert, ein toller Musiker und Gitarrist.

Das alles gibt´s im Roten Pavillon – und nach der Sommerpause geht es gleich schottisch weiter, wenn Andrew Gordon am 4.8.2019 zum Cappuccino-Concert im Roten Pavillon auftritt.

Holger Niemann

http://simonkempston.co.uk/

Der Rote Pavillon      –      Elmshorns kleinste Bühne                       aber international !


Sonntag, 16.6.5.201, Two of Us

Gute Laune wird hörbar im Roten Pavillon !
Wie schön, wenn die Sonne raus kommt und zugleich Two of Us im Roten Pavillon auftreten. Dann macht es so richtig Spaß, im Roten Pavillon zu sein, oder am Roten Pavillon Terrasse oder Strandkörbe zu belegen. Denn nun war ja die noch richtige Mucke dazu da.
Denn dafür sorgt ja unser Kulturprogramm.

Michael Friedrich und Ines Hauseur hatten ihr musikalisches Motto gleich zum Titel ihres Programms gemacht – gute Laune wird hörbar. Daher hatten die Pavillon-Fans die Ohren gespitzt, mal sehen, was da kommt.

Nachdem bereits der Soundcheck ab 14.00 Uhr zahlreiche Zuhörer rings um den Pavillon und in den Strandkörben angezogen hatte, ging es ab 15.00 Uhr dann richtig zur Sache. Es begann mit einem, vergleichsweise weniger bekannten Song von Roger Whittaker „New world in the morning“, gefolgt von einem echten Klassiker „Bye bye love“ von den Everly Brothers.

Michael Friedrich moderierte wie gewohnt und wies unter anderem darauf hin, , dass die Spitznamen Rocky und Cindy für Michael und Ines natürlich auf „Cinderella Rockefella“ zurückgeht, was dann durch Abi und Esther Ofarim weltbekannt geworden ist.

Weiter ging es mit der Musik der 60er, 70er und 80er: „In the Morning (of my life)”, “Hello Mary-Lou” oder “It never rains in Southern California”, was ja nicht darauf hinweist, dass es dort so selten regnet, sondern dass es, wenn es denn in Kalifornien regnet auch sintflutartig schüttet. Fast immer waren es Melodien, die Köpfe und Füße mitwippen ließen und deren Texte, zumindest aber Refrains, den Zuhörern bekannt waren.

Neben bekannten Schlagern gabe es mit „Lütt Matten“ des unvergessenen Klaus Groth aber auch einen nordeutschen Hit.

Die geplante Stunde verging natürlich wie im Fluge und unversehens war man bereits im Zugaben-Block angekommen, der mit Those were the Days“ abgeschlossen wurde. Wie immer wurde dieser Rausschmeißer mit vollem Einsatz gespielt und es gab auch diesmal die Warnung an die ersten Reihen, dass mit vagabundierenden Musikern zu rechnen sei…

Wieder einmal großer Applaus für Ines Hauseur und Michael Friedrich, die den Spaß am launigen Musizieren gut ans Publikum weitergeben konnten.

Der Rote Pavillon      –      Elmshorns kleinste Bühne          klingt nach guter Laune !