Mein letzter Ritter der Tugend

4. April 2012 | n.hasch@backauf.de

1.4.2012, 15.00-16.00 Uhr
Mein letzter Ritter der Tugend

Katharina Fast
Bekenntnisse einer singenden Toilettenfrau

Den Besuchern des Roten Pavillons wurde diesmal ein völlig anderes Programm geboten.

Katharina Fast aus Pinneberg hatte sich mit Ihren Erfahrungen als singende Toilettenfrau angekündigt. Entsprechend gespannt erwartete das Auditorium im Pavillon den Beginn dieser kabarettistischen Lesung.

Im grünen Kittel und mit passendem Zahlteller legte Katharina Fast dann auch gleich los und berichtete vom stillen Örtchen bei C&A, dessen Stille durch singendes Personal veredelt wird.
Allerdings musste sie einschränken, dass das mal war. Heute muss man schon ins CCH, um ähnliches im 2. Stock zu erleben-  oder halt in den Roten Pavillon. Ohne hier allzu viel zu verraten sind wir jetzt auf eine Fortsetzung gespannt, insbesondere, ob sie es tatsächlich noch in den deutschen Bundestag schafft…

Weiter gab es einen bunten Mix aus klassischen russischen
Balladen, teils original, teils ins Deutsche übertragen, die von
Katharina Fast zur Gitarre gesungen wurde. Dabei durften wird
auch erfahren, dass ihre Muttersprache Plautdietsch ist, eine
Plattdeutsch-Variante, die vornehmlich von russischen Aus-
siedlern gesprochen wird. Russisch und Deutsch kamen für Sie
erst sehr viel später hinzu. Mit schöner Stimme vorgetragen
strahlten die Lieder trotz ihrer Komik dabei gleichzeitig auch
eine tiefe Schwermut, aus.

In den Geschichten Frau Fasts durften wir hören, was ein
Hund per Brief an seine russischen Artgenossen über den
Westen zu berichten weiß und welche lukrative Neben-
tätigkeit frau auch neben der Hausarbeit, im Sitzen, Stehen oder Liegen erledigen kann, wobei hierzu der Hinweis kam, dass nicht alle Geschichten realen Erlebnissen entsprungen sein müssen. Das Publikum hatte auf alle Fälle großes Vergnügen daran.

Entsprechend gab es viel Applausund auch Buch- oder CD-Verkauf konnten den Zahlteller weiter füllen.

Holger Niemann, 3.4.2012